Der Waschbär am Bischofsweiher

Waschbär läuft durch eine WieseZoombild vorhanden

Waschbär © H.-J. Fünfstück

Na, wen haben wir denn da? Servus! Ich bin der Waschbär und rate mal, wo ich heute bin? Am Kleinen Bischofsweiher! Die Dechsendorfer Teichwirte sagen dazu auch Alter Weiher. Alt ist er wirklich. Gebaut wurde er um 1500. Oh, dieser Ort ist ein wahres Paradies für mich! Es gibt so viel zu entdecken – von Bäumen, die ich als Versteck nutzen kann, bis zu den Dechsendorfer Mülltonnen in der angrenzenden Nachbarschaft. Aber manchmal, wenn ich gar nicht erst zu Menschen gehen will, plündere ich auch mal ein Vogelnest. Einfach was mir gerade so in die Pfoten fällt.

Der Kleine Bischofsweiher grenzt an einen richtig strukturreichen Wald, und wisst ihr was? Genau solche Gegenden finde ich am allerbesten! Erlensumpfwälder, knorrig alte Fichten- und Kiefern, gewundene und gebrochene Birken und Weiden – eigentlich egal - überall gibt’s was zu entdecken. Es ist nicht nur der Wald, der mich hier magisch anzieht. Der Weiher selbst ist ein fantastischer Ort für mich, um nach Leckerbissen zu suchen – ganz nah am Wasser. Ich fange mir dort auch mal einen Frosch oder eine fette Kröte, wenn sie mir über den Weg laufen. Da bin ich nicht wählerisch.

Ich weiß hier sind nicht alle so begeistert von mir, wenn ich mal wieder eine Mülltonne plündere oder in den Hühnerstall schleiche.

Manchmal höre ich, dass die Leute mich als Problem empfinden. Ich kann auch nachvollziehen, dass es nicht jedem zusagt, dass ich als neue Tierart in diese Gegend gekommen bin. Ich komme nämlich aus Nordamerika und wurde durch Pelzhändler nach Europa gebracht. Und, naja, mit meiner Anpassungsfähigkeit und meinem Drang, immer neue Sachen auszuprobieren, fühle ich mich hier einfach wie zuhause. Ich bin ein Überlebenskünstler und breite mich daher überall aus! Allerdings bedrängt mein Fressverhalten auch so manche heimische Art, die vielleicht ohnehin schon in ihrem Bestand bedroht ist – seltene Vögel oder Amphibien zum Beispiel.

Trotz alledem fühle ich mich am Bischofsweiher heimisch – ich kann hier durch den Wald streifen, die frische Luft genießen und Fressen finde ich überall – wie du gemerkt hast, nehme ich alles, was irgendwie essbar ist. (kichert). Also machs gut, bis zum nächsten Mal!

Podcast: Der Waschbär am Bischofsweiher