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Bayerische Marktanalyse der Beet- und Balkonpflanzensaison 2025

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Die Abteilung Gartenbau des AELF Fürth-Uffenheim hat gemeinsam mit den Ämtern, Augsburg, Kitzingen-Würzburg und Abensberg-Landshut auch im Jahr 2025 eine Umfrage zur Situation in den bayerischen Einzelhandelsgärtnereien durchgeführt.
An der bayerischen Marktanalyse für Beet- und Balkonpflanzen nahmen im Jahr 2025 insgesamt 142 Gartenbaubetriebe teil. Davon waren 125 Einzelhandelsgärtnereien, 8 Gartencenter, 3 Biogärtnereien und 6 Baumschulen. Im Folgenden erhalten Sie einen kurzen Überblick der wichtigsten Ergebnisse.
Rahmenbedingungen 2025
Das Geschäftsjahr 2025 in Bayern prägten eine moderate Inflation, sinkende Energiekosten und dennoch stagnierende Märkten. Belastend wirkten auch die schwache Konsumstimmung, die Arbeitsmarktunsicherheit und weiter steigende Personalkosten. Besonders im Gartenbau verschärften der Fachkräftemangel sowie ein zu kühler März und ein nasskalter Mai die Situation.
Saisonbeurteilung 2025
Gesamteindruck
- 38 % der Teilnehmer bewerteten die Saison als gut bzw. sehr gut (2024: 32 %),
- 41 % als zufriedenstellend (2024: 51 %) und
- 19 % als schlecht (2024: 15 %).
- 2 % als sehr schlecht (2024: 0%).
Kundenverhalten und Kundenfrequenz
- Im Jahr 2024 bewerteten noch 51 % der Befragten diese als gut oder sehr gut, 2025 waren es noch etwa 47 %.
- Etwa 15 % der Betriebe empfanden die Kundenfrequenz als schlecht und 2 % als sehr schlecht (Vorjahr: 10 % bzw. 0 %).
Trotz gesunkener Kundenfrequenz verbesserten sich die Einschätzungen zum Kaufverhalten leicht. Die Wahrnehmung spürbarer Kundenzurückhaltung sank um 5 % auf 66 %. Gleichzeitig beobachteten weniger Betriebe (59 % statt 63 % im Vorjahr) eine erhöhte Preissensibilität bei den Kunden.
Preispolitik und Preisanpassungen
Bei der Frage zur Preispolitik gaben 85% der Betriebe an, eine Mittelpreispolitik zu verfolgen. Bei vielen Betrieben waren aufgrund der aktuellen Situation weitere Preisanpassungen erforderlich. Diese fielen in den teilnehmenden Einzelhandelsgärtnereien und Gartencentern 2025 aufgrund der moderaten Inflationsrate und der schwachen Konsumstimmung ähnlich aus wie im Jahr zuvor. Allerdings verringerte sich der Anteil der Betriebe, die ihre Preise anhoben, bei fast allen Produktgruppen. Eine Ausnahme bildeten die Preise von Erden und Substraten, bei denen weiterhin 74 % der Betriebe Preiserhöhungen meldeten.
Die durchschnittlichen Preiserhöhungen in Bayern betrugen:
- 8,6 % bei Beet- und Balkonpflanzen
- 6,5 % bei Gemüse- und Kräuterpflanzen
Umsatzveränderungen
Die Meinungen über den Umsatz der diesjährigen Saison gingen, ähnlich dem Gesamteindruck bei der Saisonbeurteilung, weiter auseinander als noch 2024.
- So stuften insgesamt 39 % der Befragten den Umsatz als gut bzw. sehr gut ein (2024: 38 %).
- 42 % zeigten sich zufrieden mit den Umsätzen in der B&B-Saison.
- Demgegenüber empfanden 18 % den Umsatz als schlecht (2024: 14 %) und 1 % als sehr schlecht.
Der Absatz (gemessen am Umsatz) ist über alle Produktgruppen hinweg im Vergleich zum Vorjahr gestiegen (bei Stauden und Kräutern gaben 37 %, bei B&B 24 % und bei Gemüsepflanzen 20 % der Befragten dies an). Der mengenmäßige Absatz vor allem im Beet- und Balkonpflanzensegment entwickelt sich rückläufig. Hier gaben 60 % der Betriebe an, dass die Absatzmengen 2025 im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind. Nur 13 % sprechen von steigenden Absatzmengen.
Hauptzielgruppe und Marketing
Die Hauptzielgruppen der Kundinnen und Kunden lagen auch in diesem Jahr - ähnlich wie in den Vorjahren -
- mit dem stärksten Anteil bei den 51- bis 65-Jährigen (40,9 %)
- und den 36- bis 50-Jährigen (35,7 %).
Der Anteil derer, die Kunden im Alter von 26 bis 35 Jahren als Hauptzielgruppe sahen, sank 2025 allerdings leicht (9,9 %; 2024: 15,8 %) zugunsten der Altersgruppe 65+ (12,7 %; 2024: 8,6 %).
Bei den Marketingmaßnahmen blieben die eigene Homepage (77 %) und Social Media (72 %) die meistgenutzten Kanäle. Immerhin 12 % der Betriebe gab jedoch an, keinerlei Marketingmaßnahmen zu treffen, um gezielt jüngere Kunden anzusprechen.
Trendentwicklung
Die Nachfrage nach nachhaltigen und regionalen Produkten nahm nach Aussage vieler teilnehmender Betriebe im Jahr 2025 nicht weiter zu. 40 % der Betriebe sahen eine steigende Nachfrage nach Pflanzen aus der Eigenproduktion und 48 % nach regional erzeugten Pflanzen. Etwa ebenso viele Betriebe beurteilten die Nachfrage als „gleichbleibend“ gegenüber dem Vorjahr (44 % und 43 %).
Eine verstärkte Nachfrage nach torffreien oder torfreduzierten Substraten beobachteten in diesem Jahr nur 21 % der Betriebe. Die Nachfrage nach bienen- oder insektenfreundlichen Pflanzen wurde von 48 % der Umfrageteilnehmer als weiterhin steigend angegeben. Eine verstärkte Nachfrage nach Stauden gaben 48 % der Betriebe an, 44 % sahen eine gleichbleibende Nachfrage gegenüber dem Vorjahr.
Chancen und Herausforderungen
Die anhaltend gedämpfte Konsumstimmung sowie die ungünstige Witterung in den Monaten März und Mai führten dazu, dass die Saison für manche Betriebe weniger zufriedenstellend verlief. Dennoch zeigt sich durch die Vielzahl an Betrieben mit positiven Rückmeldungen, dass mit Anpassungsfähigkeit und guter Betriebsführung weiterhin Erfolg möglich ist. Um zukünftig neue Kunden für den bayerischen Gartenbau zu gewinnen, gilt es verstärkt, auch jüngere Zielgruppen anzusprechen und gezielt zu bewerben.
Ansprechpartnerin
Gundula Holm
AELF Fürth-Uffenheim
Jahnstraße 7
90763 Fürth
Telefon: 0911 99715-1413
Fax: 0911 99715-1600
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de
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