Urban Gardening: Demonstrationsgarten in Fürth
Viele Menschen sehnen sich nach mehr Natur in der Stadt. Die Bereitschaft, essbare Pflanzen im eigenen Garten, im Hochbeet oder auf dem Balkon anzupflanzen, hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern wieder an Bedeutung gewonnen.
Im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim zeigen wir den Anbau von unterschiedlichsten Gemüsearten und Kräutern in verschiedenen Systemen. Ob im Hochbeet, im Vertikalbeet oder in mobilen Kisten. Es gibt viele Möglichkeiten essbares Grün in die Stadt zu bringen. I
Neben der Lust am Gärtnern spielen Aspekte wie Regionalität, Saisonalität, Biodiversität und die Reduzierung des Primärenergieverbrauchs bei der Herstellung und Verteilung der Lebensmittel eine Rolle. Aspekte wie Erholung, Entspannung und Freude im Umgang mit der Natur sowie der Anbau von Gemüse in Gemeinschaftsgärten fördern den Trend zur essbaren Stadt auch in der Metropolregion Nürnberg. Wir zeigen Beispiele, wie man auf kleinen städtischen Flächen erfolgreich Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und für Artenvielfalt sorgen kann.
Hier finden Sie die Präsentationsfläche für Mittelfranken:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim
Jahnstr. 7
90763 Fürth
Aktuelles
Herbstgeflüster im Urban Gardening-Demonstrationsgarten
Mittwoch, 2. Oktober 2024 14.00-17.00 Uhr
AELF Fürth-Uffenheim
Sachgebiet L 4.1
Tel.: 0911 99715 - 1413
Frühjahr 2024
Weitere Informationen
Zum erfolgreichen Gärtnern sowie Seminare für interessierte Freizeitgärtner bietet die Bayerische Gartenakademie der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim an:
Herbst 2023
Hummel im Staudenbeet
Herbst im Pallettenbeet
Lila Luzie-Scharfe Schoten für die Küche
Im September werden die letzten grünen Schoten der Bratpaprika geerntet. Je nach Größe sind auch diese schon entsprechend scharf. Größere Früchte sind daher mit Vorsicht zu genießen und sollten besser wie Chilis verwendet werden, vor allem dann, wenn sie bereits beginnen, sich rot zu färben! Größere grüne Pimentos lassen sich dennoch in der Pfanne braten und genießen, wenn man die Kerne vorher mit einem Löffel entfernt. Als Beilage zu Risotto oder Tortilla geben sie den Gerichten die scharfe Note! Wer auch im nächsten Jahr nicht auf die Bratpaprika verzichten will, kann die Samen trocknen und kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Die Anzucht der Jungpflanzen erfolgt dann ab Mitte März bis Anfang April.
Süßkartoffeln können noch bis zum ersten Bodenfrost im Hochbeet bleiben. Erst wenn die Blätter braun werden, wird geerntet. Die orangefleischigen Sorten lassen sich wie Kürbis, Möhren oder Kartoffeln verwenden. Weißfleischige Sorten schmecken neutraler. Die „Steirischen Käferbohnen“ werden erst geerntet, wenn die Hülsen abgetrocknet sind. Dann können die bunten Bohnenkerne herausgelöst, getrocknet und aufbewahrt werden. Die Bohnen eignen sich hervorragend für Salate und Eintopfgerichte. Damit man auch im kommenden Jahr wieder Saatgut für die attraktiven wie wohlschmeckenden Stangenbohnen hat, hebt man einen Teil der Samen auf und lagert diese trocken, kühl und dunkel ein.
Im Demonstrationsgarten wachsen nun noch die Herbst- und Wintersalate wie Endivien, Zuckerhut, Feldsalat, Barbarakraut, Hirschhornwegerich und Winterpostelein. Zwischen den Reihen in den Hochbeeten werden Wintersteckzwiebeln – rot und weiß – in ca. 5 cm Tiefe in einen gut gelockerten Boden oder ins Hochbeet gesteckt. Der beste Zeitpunkt hierfür ist Ende September/Anfang Oktober. Bis zum Wintereinbruch bilden sich etwa bleistiftdicke Blätter, die dann auch ausreichend frosthart sind. Vorsicht ist bei Kahlfrösten im Winter geboten, dann sollte man die Zwiebeln mit Erde anhäufeln oder mit Reisig abdecken. Geerntet wird im Folgejahr zwischen Mai und August.
Nach dem Motto „Lust auf den Gemüseanbau in der Stadt? – Wir zeigen wie´s geht!“ wachsen in den Hochbeeten und Hydroponik-Beeten in der Jahnstraße verschiedene Gemüsesarten und -sorten und sorgen für eine grüne Geschmacksvielfalt in der Stadt. Die insektenfreundliche Staudenmischung vor dem Amtsgebäude wird auch im nächsten Frühjahr wieder Biodiversität in das städtische Umfeld bringen.
Sommer 2023
Urban Gardening: Pflanzaktion mit Vorschulkindern
Schnittlauchbrot und Johannisbeeren
Salatjungpflanzen Im Kokostopf gepflanzt
Mangold ist eine gute Alternative zu Spinat: Er schmeckt würziger und ist intensiver im Geschmack. Will man ihn als Beilage verwenden, werden Zwiebeln und Knoblauch in Butter gedünstet, Mangold hinzugefügt und einfach mit Salz, Pfeffer, Honig und Zitronensaft abgeschmeckt. Die Zugabe von Sahne oder Milch mildert den leicht erdigen Geschmack etwas ab. Das Gericht kann auch mit Parmesan, Pinienkernen oder Rosinen verfeinert werden. Die großen Mangoldblätter eignen sich aber auch hervorragend zum Wickeln von Rouladen oder zur Füllung mit Gemüse.
Auch die Aroniabeeren sind jetzt reif und können verwertet werden. Die Aronia-Beere ist als Schwarze Apfelbeere bekannt und sehr gesund. Auch wenn die Beeren roh nicht besonders schmecken, enthalten diese dennoch viele gesunde Inhaltsstoffe, wie Vitamin C, Eisen, Folsäure, Jod und sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane). Die Beeren können zu Saft oder Sirup verkocht und zum Süßen von Milchspeisen und Breis verwendet werden. Getrocknet bereichern sie das Frühstücksmüsli oder eignen sich als Trockenobst für zwischendurch.
Im Hydroponik-Beet wachsen das ganze Jahr über bunte Salate heran. Aber auch Basilikum fühlt sich hier besonders wohl – schließlich will es ja am liebsten von unten gegossen werden. Die Erdbeerpflanzen in den Hochbeeten haben bereits viele Ausläufer gemacht. Wer clever ist, setzt diese gleich in Töpfe (siehe Foto) und kann die gut eingewurzelten „Erdbeer-Kinder“ dann in ein anderes Beet verpflanzen. Wer in die Pflanzkisten blickt, wird dort allerlei entdecken: Physalis, Birnenmelonen und andere Früchtchen fühlen sich dort wohl. Das gelbe Fruchtfleisch der Pepino (Birnenmelone) ist saftig und fest. Der Geschmack erinnert an Honigmelonen und Birnen. Das süße Aroma entfaltet sich aber erst dann optimal, wenn die Frucht reif ist. Dann gibt sie – ähnlich wie die Aubergine - auf leichten Fingerdruck nach und kann geerntet werden.
Interesse geweckt? Dann schauen Sie vorbei in unserem Urban Gardening Demonstrationsgarten in der Jahnstraße in Fürth und lassen sich inspirieren.
Frühjahr 2023
Saisoneröffnung Urban Gardening AELF Fürth-Uffenheim
© Gundula Holm
Seit dem 20. April 2023 heißt es im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim wieder "Lust auf Gemüse in der Stadt - wir zeigen wie´s geht". In Kooperation mit dem Landkreis Fürth taufte die Abteilung Gartenbau gemeinsam mit stellvertretenden Landrat Franz X. Forman das bayerische Gemüse des Jahres 2023 im Schaugarten.
Gemüse des Jahres: Struwwel und Peter
© Gundula Holm
Struwwel heißt die bunte Asia-Mischung, die einen kräftigen, fast meerrettichartigen Geschmack hat. Die ätherischen Öle, die die grünen, braunen und bunt gemusterten Blätter in sich tragen, sind gut für die Gesundheit und stärken das Immunsystem. Diese Asia-Mischung eignet sich als würzige Zutat in gemischten Salaten, als Belag auf einem Frischkäsebrot, für ein Asia-Sandwich oder als Zutat zu einer Bowl.
Peter dagegen ist eine milde Babyleaf-Salat-Mischung in rot und grün und die perfekte Grundlage für jeden Blattsalat. Die Blättchen können von außen nach innen geerntet werden und wer die Mitte der Salatpflänzchen stehen lässt, wird sich über weitere Ernten freuen können. Die kleinen zarten Babyleaf-Salat-Blättchen sind auch bei Kindern durchaus beliebt und können das Pausenbrot bereichern.
© Gundula Holm
© Gundula Holm
Bienenfreundliche Beet- und Balkonpflanzen © Gundula Holm
Kohlrabi und Salat im Palettenbeet © Gundula Holm
Alles Wissenswerte über das bayerische Gemüse des Jahres 2023 sowie Bezugsquellen, Rezepte und mehr finden Sie unter
Sommer 2022
Das Landratsamt Fürth hat zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim seinen Vorgarten in der Jahnstraße standortgerecht umgestaltet. Angepflanzt wurde die Veitshöchheimer Staudenmischung „Blütenzauber“, die neben zahlreichen insektenfreundlichen Pflanzen auch besonders trockenresistente Stauden enthält. Landrat Matthias Dießl und Gerd Düll, Behördenleiter des Landwirtschaftsamtes, wollen damit zur Nachahmung dieser klimaangepassten Bepflanzung vor allem in der Stadt anregen.
Diese Staudenmischpflanzung eignet sich besonders gut für sonnige und offene Standorte in Vorgärten, an Terrassen sowie auf öffentlichen Freiflächen. Die Südseite vor dem Gebäude in der Jahnstraße bietet in seinem Vorgarten hierfür einen geeigneten Standort. Aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung trocknet der Boden dort schnell aus. „Mit der Staudenmischung Blütenzauber wurde eine Fläche angelegt, die bodenschonend das Kleinklima verbessert und von Frühjahr bis Herbst Lebensraum für Insekten bietet“, freut sich Behördenleiter Gerd Düll. Bei dieser Mischung wurde ein besonderer Fokus auf die Bienenfreundlichkeit und Artenvielfalt gelegt. Ausgesprochene „Trockenkünstler“ wie die Stauden Sedum, Nepeta, Salvia oder Coreopsis sind wichtige Bestandteile der Anpflanzung.
Blütenpflanzen in unseren Gärten bieten Nahrung für Insekten und Vögel. So eignen sich viele trockenresistente Stauden auch hervorragend als Insektenweide. Während im Frühjahr die ersten Krokusse für Bienenfutter sorgen, bieten beispielsweise Bergminze (Calamintha nepeta var. nepeta) und Katzenminze (Nepeta x fassenii) oder der Hain-Salbei (Salvia nemorosa) einen ganzen Sommer lang Nektar an.
Durch massive Veränderungen wie Insektensterben und Extremwetterereignisse (Hitzewellen) erhalten Hausgarten und öffentliches Grün eine immer größere Bedeutung für ein lebenswertes Wohnumfeld. Auch der kleinste, nicht versiegelte, blühende Vorgarten kann deshalb einen wichtigen Beitrag leisten, die Vielfalt und den Artenreichtum zu fördern.
Frühling 2022
Im Fokus steht dabei der Anbau von Gemüse und Kräutern in Kisten, Kübeln und Säcken. Beim sogenannten Mobilen Gärtnern geht es darum, auf kleinstem Raum eine kleine Genussoase zu schaffen. Wer selbst Gemüse auf dem Balkon, der Terrasse oder sonstigen Flächen rund ums Haus oder im eigenen Garten anbauen möchte, kann dies auch ganz einfach in Balkonkästen, Kisten aus Holz, Kunststoff oder anderen Materialien tun. Wichtig ist dabei, dass immer für eine gute Drainage gesorgt wird. Das AELF Fürth-Uffenheim zeigt Pflanzbeispiele für Terrasse, Balkon oder Innenhof für gesunde Ernten, frisch auf den Tisch!
Gepflanzt wird in verschiedensten Kombinationen: Ob Wrap- oder Smoothiekiste, Naschobst- oder Kräuterkiste – ob jung oder alt - hier findet jeder sein Lieblingsarrangement. Mit leeren Kisten als Unterbau lässt sich schnell ein mobiles Hochbeet für bequemes Gärtnern zusammenstellen. Die Pflanzenvielfalt auf kleinstem Raum sorgt dabei auch für Nahrung für Biene, Hummel und Co. Lässt man Kräuter wie Salbei, Oregano, Thymian oder Schnittlauch blühen, wird man daran viele Insekten beobachten können. Vor allem Strauchbasilikum eignet sich als hervorragende Bienenweide und bringt mit den aromatischen Blättern gleichzeitig mediterrane Würze in die Küche. Neben den traditionellen Gemüsearten wie Tomate, Paprika oder Aubergine finden auch Exoten Platz in den Kisten: So eignen sich diese besonders auch für den Anbau von Süßkartoffeln oder Ingwerpflanzen.
Pflanzbeispiele für Kisten zum Naschen und Kochen
Tipps für die Bepflanzung
- Kisten (Größe BxL 30x40 cm) mit Gartenvlies oder Karton auskleiden
- mit torffreier Erde befüllen (auf gute Qualität achten)
- gewünschte Pflanzenkombination in die Kisten aussäen, Jungpflanzen einsetzen, regelmäßig gießen und nach Bedarf düngen
- nach 4 bis 5 Wochen kann geerntet werden
Weitere Pflanzbeispiele für eine kreative und vitaminreiche Bepflanzung der mobilen Kisten und Informationen zu den Urban-Gardening-Demonstrationsgärten in Bayern sind in unserem Schaugarten sowie auf der Website der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim zu finden unter:
Gut beraten ist man, wenn man die Jungpflanzen aus regionalem, umweltfreundlichem Anbau aus den örtlichen Gärtnereien bezieht und/oder das selbst gewonnene Saatgut vom Vorjahr verwendet. Der eigene Anbau fördert die Frische der Produkte, sodass wichtige Inhaltsstoffe und Vitamine nicht durch lange Transportwege verloren gehen, sondern auch auf dem Teller ankommen. Dies gilt im Übrigen auch für den Einkauf von regionalen Pflanzen und Lebensmitteln!
Grenzenlose Freiheiten beim Garteln
- Hochbeete als mobile und stationäre Varianten
- Mobiles Gärtnern: Kistengarten, Pflanzkisten, Pflanzkübel und Pflanzsäcke für Balkon, Terrasse oder Innenhof
- Hydroponik: Salate, Gemüse und Kräuter wachsen in einem „Wasserbeet“ heran
- Vertikales Gärtnern: Gemüsepflanzen und Kräuter im vertikalen System
- Biodiversität: Bienen- und insektenfreundliche Staudenpflanzungen
Kontakt
Gundula Holm
AELF Fürth-Uffenheim
Sachgebiet L 4.1
Tel.: 0911 99715 - 1413
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de