Demo-Projekt zur Reduktion von Pflanzenschutzmitteln
Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln am Beispiel von Mais

Mechanisch reguliert
Der Bayerische Landtag hat im Zuge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ die Halbierung des Einsatzes chemischer Pflanzenschutzmittel als anzustrebendes Ziel bis 2028 beschlossen. Im Jahr 2021 konnten die landwirtschaftlichen Betriebe dann erstmals im Rahmen der Antragstellung zu den Agrarumweltmaßnahmen einen Ausgleich in Höhe von 80 €/ha für bestimmte Ackerkulturen beantragen, wenn hier auf den Einsatz von Herbiziden verzichtet wird. Auch im Rahmen der EU-Agrarpolitik wird der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel ein wesentliches Element sein.
Vor diesem Hintergrund hat die amtliche Pflanzenbauberatung an den Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Mittelfranken ein Demo-Projekt zur Reduktion des Herbizideinsatzes in Mais gestartet. Mais gehört neben Rüben und Kartoffeln zu den klassischen Hackfrüchten, in denen aufgrund des größeren Reihenabstandes Hackgeräte gut zum Einsatz kommen können. Der Verlust an zugelassenen, effektiven Wirkstoffen bei paralleler Entwicklung innovativer Hackgeräte mit Kamerasteuerung sowie die politischen Rahmenbedingungen rücken die mechanische Unkrautregulierung wieder mehr ins Bewusstsein. Das Demo-Projekt soll dazu einen Beitrag vor Ort leisten.

Berater
Pflanzenbauer Michael Hierlmeier äußerte sich zum Demo-Projekt:
"Auch in diesem Jahr führt das AELF-Fürth-Uffenheim auf einer Fläche von Andreas Seufferlein, einem Landwirt aus Welbhausen, Versuche zur Pflanzenschutzmittelreduktion beim Maisanbau durch. Dabei achten wir heuer verstärkt auf die Unkrautregulierung in der Maisreihe bei der mechanischen Unkrautregulierung durch den Einsatz von Häufelschare."
Pflanzenbauexperte Dieter Proff zieht das Fazit
- Im Zeitraum der Unkrautregulierung war es häufig regnerisch. Die Flächen ließen sich damit nicht immer zum optimalen Termin befahren. Oft waren die Abstände der mechanischen Behandlungen witterungsbedingt auch zu weit auseinander, da die Flächen für einen Hackdurchgang zu feucht waren.
- Der alleinige Einsatz von Striegeln war unbefriedigend und erzielte in fast allen Fällen keine brauchbare Wirkung. Teilweise waren Schäden an der Maispflanze zu beobachten.
- Die Hackgeräte erzielten zwischen den Maisreihen überall eine gute Wirkung. Meist genügten zwei Überfahrten. Die erste Fahrt erfolgte aufgrund der feuchten Witterung erst relativ spät im 3- bis 4-Blattstadium. Aufgrund der guten Wasserversorgung in diesem Jahr war dies aber für den Mais nicht nachteilig. Unter mehr trockenen Bedingungen könnte hier aber schon eine Beeinträchtigung des Maises durch eine zu späte Bearbeitung erfolgt sein.
- In der Maisreihe selbst gab es auf keinem Betrieb eine befriedigende Wirkung. Auch eine Fingerrolle, die in die Reihe arbeitet, konnte die schon größeren Unkräuter nicht ausreichend reduzieren.
- Dieses Ergebnis ist auch wesentlich darauf zurückzuführen, dass sich sowohl der erste wie auch der zweite Hackgang witterungsbedingt zu weit nach hinten schob. Regenphasen verhinderten zeitigere Einsätze mit engeren Abständen.
- Beim ersten Hackgang war der Mais meist nicht größer als das Unkraut, ein Zudecken der Unkräuter in der Reihe hätte also auch den Mais begraben und nachhaltig geschädigt.
- Zum zweiten Termin war das Unkraut in der Maisreihe dann schon zu groß und konnte nicht mehr zugedeckt werden, selbst wenn die Reihe gut angehäufelt werden konnte. In trockeneren Jahren bei engeren Hackabständen kann das Ergebnis sicher besser sein. Es zeigt aber in diesem Jahr deutlich die Grenzen der mechanischen Maßnahmen in der Maisreihe auf.
- Aufgrund der guten Wasserversorgung wurde der Mais zwar nicht erkennbar durch die Unkrautkonkurrenz geschädigt, es kam aber zu einer enormen Bildung von Unkrautsamen, die die Fläche belasten. In trockenen Jahren kann dagegen auch schon durch die Wasserkonkurrenz nur in der Maisreihe ein Ertragsrückgang die Folge sein
Bei Interesse an diesem aktuellen Projekt wenden Sie sich bitte an:
AELF Fürth-Uffenheim
Rothenburger Straße 34
97215 Uffenheim
Telefon: 09842 208-1244
Fax: 0911 99715-1600
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de
AELF Fürth-Uffenheim
Jahnstraße 7
90763 Fürth
Telefon: 0911 99715-1223
Fax: 0911 99715-1600
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de