Urban Gardening: Demonstrationsgarten in Fürth

Logo und Schriftzug Urban Gardening

Viele Menschen sehnen sich nach mehr Natur in der Stadt. Die Bereitschaft, essbare Pflanzen im eigenen Garten, im Hochbeet oder auf dem Balkon anzupflanzen, hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern wieder an Bedeutung gewonnen.

Im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim zeigen wir den Anbau von unterschiedlichsten Gemüsearten und Kräutern in verschiedenen Systemen. Ob im Hochbeet, im Vertikalbeet oder in mobilen Kisten. Es gibt viele Möglichkeiten essbares Grün in die Stadt zu bringen. I

In Kooperation mit dem Landratsamt Fürth heißt es auch 2024 wieder: Lust auf Gemüse in der Stadt? Wir zeigen, wie's geht!

Neben der Lust am Gärtnern spielen Aspekte wie Regionalität, Saisonalität, Biodiversität und die Reduzierung des Primärenergieverbrauchs bei der Herstellung und Verteilung der Lebensmittel eine Rolle. Aspekte wie Erholung, Entspannung und Freude im Umgang mit der Natur sowie der Anbau von Gemüse in Gemeinschaftsgärten fördern den Trend zur essbaren Stadt auch in der Metropolregion Nürnberg. Wir zeigen Beispiele, wie man auf kleinen städtischen Flächen erfolgreich Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und für Artenvielfalt sorgen kann.

Hier finden Sie die Präsentationsfläche für Mittelfranken:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim
Jahnstr. 7
90763 Fürth

Frühjahr 2025

Frühling in der Stadt

Pünktlich zum Frühlingsbeginn blühen im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim bereits die Krokusse in bunten Farben. Damit die Tulpen und Narzissen zwischen den Stauden Platz haben, heißt es jetzt: Ordnung schaffen! Gräser und Stauden, die im Herbst noch nicht zurückgeschnitten wurden (in den hohen Stängeln überwintern zahlreiche Insekten) bekommen jetzt ihren Frühjahrs-Schnitt. In den Hochbeeten rund ums Amtsgebäude wird mit den ersten Ansaaten, wie Radieschen, Spinat und Palerbsen die Gartensaison eröffnet.
Erste Direktsaat ins Hochbeet: Radieschen
Frühe Radieschen-Sorten können bereits im März gesät werden, sobald der Boden frostfrei und abgetrocknet ist. Für die Aussaat sollte der Boden gelockert werden. Die Samen werden dann in ca. 1 cm tiefe Saatrillen möglichst einzeln abgelegt (hier können Saatbänder mit entsprechenden Abständen Erleichterung schaffen). Der Abstand in der Reihe sollte ca. 3-4 cm, zwischen den Reihen 10-15 cm betragen. Wird dichter sät, muss man nach dem Auflaufen der Pflanzen vereinzeln, damit sich die kleinen Knollen entwickeln können. Für die Keimung sind Temperaturen von 12 bis 15 Grad von Vorteil: dann zeigen sich die ersten Keimblätter sehr rasch. Leichte Nachtfröste überstehen die jungen Pflänzchen in der Regel ohne Schaden. Besser ist es jedoch bei früher Aussaat mit einem Gartenvlies abzudecken. Radieschen können bis Anfang September in Folgesaaten angebaut werden.
Spinat: Frühe Saat verhindert „Schießen“
Ab März bis Mai kann der erste Spinat direkt im Hochbeet ausgesät werden. Eine frühe Saat verhindert das „Schießen“ – darunter versteht man die vorzeitige Blütenbildung - der Spinatpflanzen. Zur Vorbereitung sollten die Hochbeete von alten Pflanzenresten und Unkraut befreit werden. Hat sich die Erde in den Beeten abgesetzt, füllt man einen Sack frisches Substrat nach und lockert dieses auf. So wird die Bodenstruktur verbessert und das Pflanzbeet erhält gleichzeitig eine neue Grunddüngung. Weil Spinat ein Dunkelkeimer ist, werden die Saatkörner in etwa drei Zentimeter tiefe Saatrillen ins Beet dicht gesät. Danach Saatrillen mit Erde abdecken und leicht andrücken. Der Abstand zwischen den Reihen sollte ca. 25-30 Zentimetern betragen. Nach sechs bis acht Wochen ist das Gemüse erntereif und kann in der Küche zu einer vitaminreichen Beilage verarbeitet werden.
Hülsenfrüchte für Anfänger: Pal- oder Schalerbsen
Erbsen sind dankbare Pflanzen und können relativ problemlos ausgesät werden. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Pal- oder Schalerbsen ist im März. Andere Sorten wie Mark- oder Zuckererbsen sollten erst im April gelegt werden. Weil die meisten Erbsensorten an kühlen und kurzen Tagen nur Blätter bilden, empfiehlt es sich möglichst früh zu säen. Die Blüten entwickeln sich dann erst in Mai, wenn die Tage länger und wärmer werden. Die Körner werden ca. zwei bis drei Zentimeter tief gelegt und mit Erde abgedeckt. Gesät wird in Reihen oder „Horsten“ – je nachdem wieviel Platz vorhanden ist. Der Reihenabstand beträgt je nach Sorte 30 bis 40 Zentimeter. Zur Keimung empfiehlt es sich, die jungen Pflänzchen noch mit einem Vlies vor Nachtfrösten zu schützen. In Abhängigkeit von der Sorte und der Witterung brauchen die Erbsen dann etwa 60 bis 75 Tage bis zur Reife.
Was sonst noch zu tun ist
Bald schwimmen auch wieder die ersten Salate im Hydroponik-Beet. Zum Schutz vor Nachtfrösten werden die jungen Pflanzen zunächst noch mit Vlies abgedeckt. Auch in den Hochbeeten können die ersten Salat-Jungpflanzen eingesetzt werden. Je nach Temperatur kann dann in den nächsten 6 Wochen geerntet werden.

Weitere Informationen zum Saisonstart
Weitere Informationen wie z.B. zum Kompost umsetzen, torfreien Gärtnern oder zur Aussaat von Paprika & Co. sowie fortlaufend aktuelle Informationen zum Gärtnern finden Sie im Gartenblog der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim unter:

Herbst 2024

Herbstzeit im Gemüsebeet

Verschiedenes Gemüse im Hochbeet
Auch im Herbst gedeihen noch viele Gemüse und Kräuter im Schaugarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim. Neben den typischen Herbstgemüsen wie Kohlarten, Kürbissen, Süßkartoffeln und Topinambur wachsen in den Hochbeeten und Kisten die Herbstsalate noch bis zum ersten Frost. Danach trotzen Grünkohl, Feldsalat und Endivien auch tieferen Temperaturen unter null Grad. In den letzten Blüten auf der Staudenfläche vor dem Amtsgebäude tummeln sich noch immer Insekten, sammeln Nahrung und suchen Unterschlupf für den Winter.

Aus Grün wird Rot: Nachreife von Tomaten

Verschiedene Tomaten in einer Kiste
Wenn die Nächte kühler werden und die Tagestemperaturen sinken, reifen die verbliebenen Tomatenfrüchte im Freien oft nur noch langsam aus oder platzen auf, bevor sie reif sind. Ursache hierfür ist die starke Taubildung über Nacht. Deshalb empfiehlt es sich, Tomatenfrüchte, die schon die sortentypische Größe erreicht und bereits eine leicht rötliche Färbung erlangt haben, für eine Nachreife abzuernten. Bei Temperaturen um 20 °C in einen Pappkarton locker einzeln gelegt und dunkel aufbewahrt, reifen die Tomaten nach und färben sich rot. Wer einen reifen Apfel oder eine reife Banane (Abgabe des Reifegases Ethylen) dazu legt, kann die Nachreife beschleunigen. Regelmäßiges Auslesen fauler Früchte sorgt außerdem für weniger Verluste. Auch wenn der Geschmack nicht mehr so fruchtig ist wie im Sommer, eignen sich die Tomaten gut für die Zubereitung von Suppen und Soßen.

Späte Ernte: Süßkartoffel

Reife Süßkartoffel im Hochbeet
Die Süßkartoffeln können noch bis zum ersten Bodenfrost im Hochbeet bleiben. Erst wenn die Blätter braun werden und die Knollen aus dem Boden „drücken“, wird geerntet. Waren die Bedingungen während des Wachstums optimal, lassen sich von einer Pflanze sogar 2-3kg Süßkartoffeln ernten. Die orangefleischigen Sorten lassen sich wie Kürbis, Möhren oder Kartoffeln verwenden. Da die Süßkartoffeln zu den Windengewächsen zählen, sollte man sie nicht in Wasser kochen wie Kartoffeln (sie verlieren sonst ihre Konsistenz) sondern am besten auf dem Blech oder in der Pfanne garen.

Topinambur: Die Sonnenblume mit den essbaren Knollen

Erntereife Sonnenblumen
Wer Platz für Topinambur-Stauden im Garten hat, kann sich nicht nur über die attraktiven Blüten freuen (botanisch gesehen ist die Topinambur eine Sonnenblume - Helianthus tuberosus). Die mehrjährige Staude wird zwei bis drei Meter hoch und bildet Ausläufer, die in rübenförmigen, ingwerähnlichen bis kartoffelgroßen essbaren Knollen enden. Die nussartig oder artischockenähnlich schmeckende Knolle kann mit oder ohne Schale, roh oder gekocht verwendet werden. Anders als die Kartoffel enthält die Topinamburknolle keine Stärke, sondern Inulin. Dieser Mehrfachzucker macht das Wurzelgemüse so wertvoll. Dank seiner sättigenden Wirkung (bei gleichzeitig geringem Kaloriengehalt) kann Topinambur auch bei Diäten unterstützen. Allerdings breiten sich die Pflanzen in unseren Gärten sehr schnell aus, weshalb sich eine Anpflanzung in einem umgrenzten Beet (Wurzelsperre) abseits von anderem Gemüse empfiehlt. Wir haben in ein Paletten-Hochbeet gepflanzt und freuen uns jetzt im Oktober auf die Ernte.

Herbstsalate: Ernte bis zum Winter

Endiviensalat im Palettenbeet
Wer im August bereits die Lücken der ausgefallenen Gurken-, Tomaten- oder Zucchinipflanzen mit einer Pflanzung/Ansaat von Herbstsalaten gefüllt hat, wird jetzt bis Ende Oktober mit der Ernte von Endivien, Radicchio, Chinakohl, Pak Choi, Zuckerhut, Spinat oder Feldsalat belohnt. Gepflanzter Feldsalat ist schon nach vier bis fünf Wochen erntereif. Dies ermöglicht ein mehrmaliges Pflanzen bis Ende Oktober. Der spät gepflanzte Feldsalat überdauert auch den Frost im Winter und ermöglicht sogar eine Ernte im zeitigen Frühjahr. Wintersteckzwiebeln in rot und weiß ergänzen das winterliche Sortiment im Hochbeet und können im Folgejahr zwischen Mai und August geerntet werden.
Weitere Informationen zum Gemüseanbau im eigenen Garten

Nach dem Motto "Lust auf den Gemüseanbau in der Stadt? – Wir zeigen wie´s geht!" wachsen auch im Jahr 2025 in den Hochbeeten und Hydroponik-Beeten in der Jahnstraße verschiedene Gemüsearten und verwandeln die Fläche vor dem AELF Fürth-Uffenheim wieder in eine grüne Genussoase. Insektenfreundliche Anpflanzungen mit Stauden und heimischen Wildpflanzen sorgen außerdem im Frühjahr wieder für Biodiversität im städtischen Umfeld.

Tipps und Anregungen zum Gärtnern – nicht nur in der Stadt - gibt es regelmäßig im Gartenblog.

Frühjahr 2024

Hochbeet aus Holz mit Schnittlauch, Knoblauch und Salat
Frühlingserwachen im Stadtgarten an der Jahnstraße
Im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim blühen zum Frühlingsbeginn die Krokusse, Tulpen und Narzissen. Und auch in den Hochbeeten gibt es bereits die ersten Ansaaten, Kräuter und Salatpflanzen zu sehen.
Tisch voll mit Tomaten Jungpflanzen
Vorkultur im Gewächshaus
In unserem Gewächshaus wachsen bereits die ersten Tomatenpflanzen heran. Auch einige andere Kulturen wie Petersilie, Knollensellerie, Zwiebeln, Porree, Schnittlauch, Paprika und Chilli wurden bereits Ende Februar/Anfang März ausgesät. Unsere so vorkultivierten Jungpflanzen kommen dann nach und nach zur Anpflanzung in den Hochbeeten vor und hinter dem Amtsgebäude. Mit Salaten und der Aussaat von Spinat und Radieschen starten wir draußen. Ab Mitte Mai nach den letzten Frosttagen dürfen dann auch Tomaten, Paprika und Auberginen in den Garten.
Tomaten selbst aussäen
Auch zuhause lassen sich Mitte März noch alle beliebten Tomatensorten aussäen und bleiben bei der späteren Aussaat dann oft kompakter bis zur Pflanzung Mitte Mai. Wichtig ist bei Verwendung von torffreier oder torfreduzierter Anzuchterde ein sorgfältiges Gießen, so dass die Erde weder zu nass noch zu trocken wird. Dafür eignet sich auch ein Wassersprüher, mit dem sich die Oberfläche und das Saatgut im Topf gleichmäßig feucht halten lässt. In einem Zimmergewächshaus auf der Fensterbank (unter der ein Heizkörper ist) keimen die Tomatensamen im Laufe einer guten Woche und können ab dem zweiten Keimblatt in Einzeltöpfe mit Blumenerde pikiert werden. Sie bleiben dann noch bis Mitte Mai im Haus stehen und werden erst nach den letzten Frosttagen ins Freie gepflanzt.
Blühender Rosmarin im Hochbeet
Rosmarinblüte im Hochbeet
Ein ins (Hoch-)Beet ausgepflanzter Rosmarin kann milde Winter gut überstehen, wenn man ihn vor Kahlfrösten schützt und an warmen Tagen gießt. So überwintert, kann man sich bereits im zeitigen Frühjahr über die zartlila Blüten des Rosmarinstrauchs freuen. Die Blüten sind essbar, haben einen angenehm milden Geschmack und können beispielsweise als Dekoration über Salate gestreut werden. Sie eignen sich gleichzeitig als eine hervorragende Bienenweide in dieser Jahreszeit.
Erdbeeren, Schnittlauch und Salate im Hochbeet
Erdbeeren durchputzen
Wer in den Hochbeeten Erdbeeren vom Vorjahr überwintert hat, sollte jetzt das alte bzw. kranke Laub abschneiden, um auch im 2. Standjahr gute Ernteerfolge zu erzielen. Genauso wie in Bodenbeeten steht außerdem das Unkraut jäten an. Dabei wird gleichzeitig der Boden mit einer kleinen Handhacke gelockert. Im Anschluss gibt man den Pflanzen mit einer organischen Düngung aus Hornmehl oder Schafwollpellets den richtigen Start für eine gesunde Entwicklung mit. Einen „Fahrplan“ für den Erdbeeranbau gibt es unter:

Info Externer Link

Zwei Bienen in einer Blumenblüte
Tag der Artenvielfalt
Wir sind dabei am 28.April 2024 in der kleinen Mainau in Fürth. In diesem Rahmen gibt es eine Ausstellung zu den Themen Urban Gardening und Artenvielfalt im Garten. Außerdem informieren wir zur Wildlebensraumberatung in der Landwirtschaft. Wir bieten Informationen zu bienen- und insektenfreundlichen Bepflanzungen, zum torffreien Gärtnern in Kisten, Kübeln und Säcken sowie eine Pflanzaktion für Kinder und Erwachsene.

Weitere Informationen
Zum erfolgreichen Gärtnern sowie Seminare für interessierte Freizeitgärtner bietet die Bayerische Gartenakademie der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim an:

Grenzenlose Freiheiten beim Garteln

Unter dem Motto "Lust auf Gemüse in der Stadt" sind im Demonstrationsgarten am AELF in Fürth folgende Module zu sehen:
  • Hochbeete als mobile und stationäre Varianten
  • Mobiles Gärtnern: Kistengarten, Pflanzkisten, Pflanzkübel und Pflanzsäcke für Balkon, Terrasse oder Innenhof
  • Hydroponik: Salate, Gemüse und Kräuter wachsen in einem „Wasserbeet“ heran
  • Vertikales Gärtnern: Gemüsepflanzen und Kräuter im vertikalen System
  • Biodiversität: Bienen- und insektenfreundliche Staudenpflanzungen

Kontakt

Gundula Holm
AELF Fürth-Uffenheim
Sachgebiet L 4.1

Tel.: 0911 99715 - 1413
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de