Urban Gardening: Demonstrationsgarten in Fürth

Logo und Schriftzug Urban Gardening

Viele Menschen sehnen sich nach mehr Natur in der Stadt. Die Bereitschaft, essbare Pflanzen im eigenen Garten, im Hochbeet oder auf dem Balkon anzupflanzen, hat bei vielen Bürgerinnen und Bürgern wieder an Bedeutung gewonnen.

Im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim zeigen wir den Anbau von unterschiedlichsten Gemüsearten und Kräutern in verschiedenen Systemen. Ob im Hochbeet, im Vertikalbeet oder in mobilen Kisten. Es gibt viele Möglichkeiten essbares Grün in die Stadt zu bringen. I

In Kooperation mit dem Landratsamt Fürth heißt es auch 2024 wieder: Lust auf Gemüse in der Stadt? Wir zeigen wie's geht!

Neben der Lust am Gärtnern spielen Aspekte wie Regionalität, Saisonalität, Biodiversität und die Reduzierung des Primärenergieverbrauchs bei der Herstellung und Verteilung der Lebensmittel eine Rolle. Aspekte wie Erholung, Entspannung und Freude im Umgang mit der Natur sowie der Anbau von Gemüse in Gemeinschaftsgärten fördern den Trend zur essbaren Stadt auch in der Metropolregion Nürnberg. Wir zeigen Beispiele, wie man auf kleinen städtischen Flächen erfolgreich Gemüse, Kräuter und Obst anbauen und für Artenvielfalt sorgen kann.

Hier finden Sie die Präsentationsfläche für Mittelfranken:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim
Jahnstr. 7
90763 Fürth

Aktuelles

Frühjahr 2024

Hochbeet aus Holz mit Schnittlauch, Knoblauch und Salat
Frühlingserwachen im Stadtgarten an der Jahnstraße
Im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim blühen zum Frühlingsbeginn die Krokusse, Tulpen und Narzissen. Und auch in den Hochbeeten gibt es bereits die ersten Ansaaten, Kräuter und Salatpflanzen zu sehen.
Tisch voll mit Tomaten Jungpflanzen
Vorkultur im Gewächshaus
In unserem Gewächshaus wachsen bereits die ersten Tomatenpflanzen heran. Auch einige andere Kulturen wie Petersilie, Knollensellerie, Zwiebeln, Porree, Schnittlauch, Paprika und Chilli wurden bereits Ende Februar/Anfang März ausgesät. Unsere so vorkultivierten Jungpflanzen kommen dann nach und nach zur Anpflanzung in den Hochbeeten vor und hinter dem Amtsgebäude. Mit Salaten und der Aussaat von Spinat und Radieschen starten wir draußen. Ab Mitte Mai nach den letzten Frosttagen dürfen dann auch Tomaten, Paprika und Auberginen in den Garten.
Tomaten selbst aussäen
Auch zuhause lassen sich Mitte März noch alle beliebten Tomatensorten aussäen und bleiben bei der späteren Aussaat dann oft kompakter bis zur Pflanzung Mitte Mai. Wichtig ist bei Verwendung von torffreier oder torfreduzierter Anzuchterde ein sorgfältiges Gießen, so dass die Erde weder zu nass noch zu trocken wird. Dafür eignet sich auch ein Wassersprüher, mit dem sich die Oberfläche und das Saatgut im Topf gleichmäßig feucht halten lässt. In einem Zimmergewächshaus auf der Fensterbank (unter der ein Heizkörper ist) keimen die Tomatensamen im Laufe einer guten Woche und können ab dem zweiten Keimblatt in Einzeltöpfe mit Blumenerde pikiert werden. Sie bleiben dann noch bis Mitte Mai im Haus stehen und werden erst nach den letzten Frosttagen ins Freie gepflanzt.
Blühender Rosmarin im Hochbeet
Rosmarinblüte im Hochbeet
Ein ins (Hoch-)Beet ausgepflanzter Rosmarin kann milde Winter gut überstehen, wenn man ihn vor Kahlfrösten schützt und an warmen Tagen gießt. So überwintert, kann man sich bereits im zeitigen Frühjahr über die zartlila Blüten des Rosmarinstrauchs freuen. Die Blüten sind essbar, haben einen angenehm milden Geschmack und können beispielsweise als Dekoration über Salate gestreut werden. Sie eignen sich gleichzeitig als eine hervorragende Bienenweide in dieser Jahreszeit.
Erdbeeren, Schnittlauch und Salate im Hochbeet
Erdbeeren durchputzen
Wer in den Hochbeeten Erdbeeren vom Vorjahr überwintert hat, sollte jetzt das alte bzw. kranke Laub abschneiden, um auch im 2. Standjahr gute Ernteerfolge zu erzielen. Genauso wie in Bodenbeeten steht außerdem das Unkraut jäten an. Dabei wird gleichzeitig der Boden mit einer kleinen Handhacke gelockert. Im Anschluss gibt man den Pflanzen mit einer organischen Düngung aus Hornmehl oder Schafwollpellets den richtigen Start für eine gesunde Entwicklung mit. Einen „Fahrplan“ für den Erdbeeranbau gibt es unter:

Info Externer Link

Zwei Bienen in einer Blumenblüte
Tag der Artenvielfalt
Wir sind dabei am 28.April 2024 in der kleinen Mainau in Fürth. In diesem Rahmen gibt es eine Ausstellung zu den Themen Urban Gardening und Artenvielfalt im Garten. Außerdem informieren wir zur Wildlebensraumberatung in der Landwirtschaft. Wir bieten Informationen zu bienen- und insektenfreundlichen Bepflanzungen, zum torffreien Gärtnern in Kisten, Kübeln und Säcken sowie eine Pflanzaktion für Kinder und Erwachsene.

Weitere Informationen
Zum erfolgreichen Gärtnern sowie Seminare für interessierte Freizeitgärtner bietet die Bayerische Gartenakademie der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim an:

Herbst 2023

Hummel auf einem BlumenblattZoombild vorhanden

Hummel im Staudenbeet

Im Schaugarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim gibt es auch im Herbst noch allerlei zu entdecken. Auf der Staudenfläche vor dem Amtsgebäude tummeln sich zahlreiche Insekten und sammeln Nahrung für den Winter. Die späten Blütenstauden wie Sedum telephium, Origanum laevigatum und Calamintha nepeta var. nepeta sind attraktive Bienenstauden. Und auch in den Hochbeeten gibt es noch einige Highlights zu bestaunen: Von der scharfen Chilli bis zur milden Süßkartoffel wachsen dort bis zum ersten Frost zahlreiche Gemüse bis zur Ernte heran.
Tomatenpflanzen mit tragenden FrüchtenZoombild vorhanden

Herbst im Pallettenbeet

Milde Temperaturen im September verlängern Erntezeit für Fruchtgemüse
Die milden Temperaturen im September verlängern die Erntezeit für einige Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika und Auberginen. Noch immer finden sich Blüten und unreife Früchte an Tomaten und Zucchini im Freiland. Mit den letzten warmen Sonnenstrahlen färben sich die Tomaten noch rot. Auch kleine gelbe und grüne Zucchini lassen sich noch ernten, bevor der erste Frost kommt. Achten Sie unbedingt auf die Wettervorhersagen für die ersten kalten Nächte – reife Fruchtgemüse müssen unbedingt vorher geerntet werden.
Früchtetragende Schoten PflanzeZoombild vorhanden

Lila Luzie-Scharfe Schoten für die Küche

Lila Luzi – Scharfe Chili für die Küche
Wer es gerne scharf mag, kann jetzt die roten Schoten der Lila Luzie ernten und trocknen. Die Chilischoten sind erst dann reif, wenn sie vollständig rot sind. Da sie unterschiedlich abreifen, liegt der Erntezeitraum zwischen August und Oktober. Die Chilis sind wirklich „hot“: sie haben einen Schärfegrad von 7! Das ist in etwa vergleichbar mit der Schärfe von Piri-Piri oder Jalapenos. Bei der Verwendung sollte man daher entsprechend vorsichtig sein.
Bratpaprika – Pimentos de Padron

Im September werden die letzten grünen Schoten der Bratpaprika geerntet. Je nach Größe sind auch diese schon entsprechend scharf. Größere Früchte sind daher mit Vorsicht zu genießen und sollten besser wie Chilis verwendet werden, vor allem dann, wenn sie bereits beginnen, sich rot zu färben! Größere grüne Pimentos lassen sich dennoch in der Pfanne braten und genießen, wenn man die Kerne vorher mit einem Löffel entfernt. Als Beilage zu Risotto oder Tortilla geben sie den Gerichten die scharfe Note! Wer auch im nächsten Jahr nicht auf die Bratpaprika verzichten will, kann die Samen trocknen und kühl, trocken und dunkel aufbewahren. Die Anzucht der Jungpflanzen erfolgt dann ab Mitte März bis Anfang April.

Reife grüne Bratpaprika an der Pflanze

Bratpaprika-Pimentos de Padron

Erntereife Käferbohnen im Amtsgarten

Erntereife Käferbohnen im Amtsgarten

Zuckerhut für die Herbsternte

Süßkartoffel trifft Mangold im Hochbeet

Süßkartoffel und Mangold im Hochbeet

Süßkartoffel trifft Mangold im Hochbeet

Späte Ernte: Süßkartoffeln und Steirische Käferbohnen

Süßkartoffeln können noch bis zum ersten Bodenfrost im Hochbeet bleiben. Erst wenn die Blätter braun werden, wird geerntet. Die orangefleischigen Sorten lassen sich wie Kürbis, Möhren oder Kartoffeln verwenden. Weißfleischige Sorten schmecken neutraler. Die „Steirischen Käferbohnen“ werden erst geerntet, wenn die Hülsen abgetrocknet sind. Dann können die bunten Bohnenkerne herausgelöst, getrocknet und aufbewahrt werden. Die Bohnen eignen sich hervorragend für Salate und Eintopfgerichte. Damit man auch im kommenden Jahr wieder Saatgut für die attraktiven wie wohlschmeckenden Stangenbohnen hat, hebt man einen Teil der Samen auf und lagert diese trocken, kühl und dunkel ein.

Wintersalate und Wintersteckzwiebeln

Im Demonstrationsgarten wachsen nun noch die Herbst- und Wintersalate wie Endivien, Zuckerhut, Feldsalat, Barbarakraut, Hirschhornwegerich und Winterpostelein. Zwischen den Reihen in den Hochbeeten werden Wintersteckzwiebeln – rot und weiß – in ca. 5 cm Tiefe in einen gut gelockerten Boden oder ins Hochbeet gesteckt. Der beste Zeitpunkt hierfür ist Ende September/Anfang Oktober. Bis zum Wintereinbruch bilden sich etwa bleistiftdicke Blätter, die dann auch ausreichend frosthart sind. Vorsicht ist bei Kahlfrösten im Winter geboten, dann sollte man die Zwiebeln mit Erde anhäufeln oder mit Reisig abdecken. Geerntet wird im Folgejahr zwischen Mai und August.

Weitere Informationen zum Gemüseanbau im eigenen Garten

Nach dem Motto „Lust auf den Gemüseanbau in der Stadt? – Wir zeigen wie´s geht!“ wachsen in den Hochbeeten und Hydroponik-Beeten in der Jahnstraße verschiedene Gemüsesarten und -sorten und sorgen für eine grüne Geschmacksvielfalt in der Stadt. Die insektenfreundliche Staudenmischung vor dem Amtsgebäude wird auch im nächsten Frühjahr wieder Biodiversität in das städtische Umfeld bringen.

Tipps und Anregungen zum Gärtnern – nicht nur in der Stadt - gibt es regelmäßig im Gartenblog der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau:

Sommer 2023

Urban Gardening: Pflanzaktion mit Vorschulkindern

Schnittlauchbrot und Johannisbeeren auf einem TischZoombild vorhanden

Schnittlauchbrot und Johannisbeeren

Auch 2023 freuten wir uns wieder über den Besuch der Vorschulkinder des benachbarten Kindergarten Nautilus. Bei einem Rundgang durch den Urban Gardening Schaugarten mit Gundula Holm aus der Abteilung Gartenbau lernten die Kinder unterschiedliches Obst, Gemüse und Kräuter kennen und konnten sehen, wie die Gemüse im Garten heranwachsen. Natürlich durfte auch genascht werden! Ganz besonders gut schmeckten die roten und schwarzen Johannisbeeren, die die Kinder selbst vom Strauch pflücken durften. Der frisch geerntete Schnittlauch wurde anschließend mit der Fachlehrerin Lisa Vogt aus dem Sachgebiet Ernährung auf die selbst geschmierten Butterbrote verteilt. So schmeckte das gesunde Küchenkraut den Kindern am besten. Aber auch die zu Marmelade verarbeiteten Johannisbeeren fanden sehr guten Anklang.
Junge Salatpflanze in einem TopfZoombild vorhanden

Salatjungpflanzen Im Kokostopf gepflanzt

Nach und vor den Verkostungen durfte gegärtnert werden: Unter fachlicher Anleitung wurden kleine Salatjungpflanzen in Töpfe gesetzt und gegossen. Außerdem durften die Kinder Saatscheiben mit Samen für leckere Schnittsalat-Mischungen (Struwwel und Peter) in mit guter Gärtnererde gefüllte Töpfe legen. Anschließend wurde mit Erde abgesiebt und mit der Ballbrause angegossen – das machte allen Kindern Spaß! Die selbst bepflanzten und angesäten Töpfe nahmen die Kinder stolz mit nach Hause. Der Kindergarten selbst konnte noch zwei Pflanzsäcke mit unterschiedlichen Gemüsepflanzen (Tomate, Paprika & Co.) zur Pflege und Verwendung in der Kindertagesstätte mitnehmen.
Sommer im Schaugarten
Wer jetzt bei uns im Urban Gardening Schaugarten vorbeikommt, kann einiges entdecken: Neben Zucchini, Tomate, Paprika, Chili & Co. gibt es auch andere Gemüsearten, die jetzt geerntet werden können. So ist beispielsweise der Brokkoli bereits abgeerntet, der Mangold aber liefert fortlaufend Nachschub an buntstieligen Blättern, die nach und nach geschnitten und zu leckeren Gerichten verarbeitet werden können.
Mangold als Alternative zu Spinat

Mangold ist eine gute Alternative zu Spinat: Er schmeckt würziger und ist intensiver im Geschmack. Will man ihn als Beilage verwenden, werden Zwiebeln und Knoblauch in Butter gedünstet, Mangold hinzugefügt und einfach mit Salz, Pfeffer, Honig und Zitronensaft abgeschmeckt. Die Zugabe von Sahne oder Milch mildert den leicht erdigen Geschmack etwas ab. Das Gericht kann auch mit Parmesan, Pinienkernen oder Rosinen verfeinert werden. Die großen Mangoldblätter eignen sich aber auch hervorragend zum Wickeln von Rouladen oder zur Füllung mit Gemüse.

Aronia – die schwarze Apfelbeere

Auch die Aroniabeeren sind jetzt reif und können verwertet werden. Die Aronia-Beere ist als Schwarze Apfelbeere bekannt und sehr gesund. Auch wenn die Beeren roh nicht besonders schmecken, enthalten diese dennoch viele gesunde Inhaltsstoffe, wie Vitamin C, Eisen, Folsäure, Jod und sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane). Die Beeren können zu Saft oder Sirup verkocht und zum Süßen von Milchspeisen und Breis verwendet werden. Getrocknet bereichern sie das Frühstücksmüsli oder eignen sich als Trockenobst für zwischendurch.

Von Basilikum, Erdbeeren und anderen Früchten

Im Hydroponik-Beet wachsen das ganze Jahr über bunte Salate heran. Aber auch Basilikum fühlt sich hier besonders wohl – schließlich will es ja am liebsten von unten gegossen werden. Die Erdbeerpflanzen in den Hochbeeten haben bereits viele Ausläufer gemacht. Wer clever ist, setzt diese gleich in Töpfe (siehe Foto) und kann die gut eingewurzelten „Erdbeer-Kinder“ dann in ein anderes Beet verpflanzen. Wer in die Pflanzkisten blickt, wird dort allerlei entdecken: Physalis, Birnenmelonen und andere Früchtchen fühlen sich dort wohl. Das gelbe Fruchtfleisch der Pepino (Birnenmelone) ist saftig und fest. Der Geschmack erinnert an Honigmelonen und Birnen. Das süße Aroma entfaltet sich aber erst dann optimal, wenn die Frucht reif ist. Dann gibt sie – ähnlich wie die Aubergine - auf leichten Fingerdruck nach und kann geerntet werden.

Interesse geweckt? Dann schauen Sie vorbei in unserem Urban Gardening Demonstrationsgarten in der Jahnstraße in Fürth und lassen sich inspirieren.

Frühjahr 2023

Saisoneröffnung Urban Gardening AELF Fürth-Uffenheim

5 Personen im StadtgartenZoombild vorhanden

© Gundula Holm

Urban Gardening im Nachhaltigen Landkreis Fürth. Das Gemeinschaftsprojekt des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim und des Landkreises Fürth ist ein Baustein im Projekt "Nachhaltiger Landkreis Fürth". Ziel ist es, die städtische Bevölkerung wieder näher an die Natur und an das Gärtnern heranzubringen. Es soll verdeutlicht werden, wie viel Arbeit und Aufwand in gärtnerischen Produkten steckt und somit deren Wertschätzung gesteigert werden. Durch das Aufzeigen der Vorteile von regionalen Produkten wie Frische, Geschmack, wertvolle Nährstoffe und Vitamine kann die Bevölkerung auf eine gesunde Ernährung aufmerksam gemacht werden. Die Bepflanzung mit insektenfreundlichen Pflanzen im städtischen Bereich, wie beispielsweise im Vorgarten des Amtes trägt außerdem dazu bei, die Biodiversität in der Stadt zu stärken.
Struwwel und Peter: Gemüse des Jahres im Urban Gardening Demonstrationsgarten Fürth getauft

Seit dem 20. April 2023 heißt es im Urban Gardening Demonstrationsgarten am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim wieder "Lust auf Gemüse in der Stadt - wir zeigen wie´s geht". In Kooperation mit dem Landkreis Fürth taufte die Abteilung Gartenbau gemeinsam mit stellvertretenden Landrat Franz X. Forman das bayerische Gemüse des Jahres 2023 im Schaugarten.

Gemüse des Jahres: Struwwel und Peter

Salatmix im TopfZoombild vorhanden

© Gundula Holm

Ob mild oder würzig: Die beiden Schnittsalat-Mischungen Struwwel und Peter bieten für jeden Geschmack etwas. Die Salate werden von den regionalen Gärtnereien im Topf angeboten und können zwei- bis dreimal geerntet werden. Sie eignen sich hervorragend für die Fensterbank oder lassen sich in Balkonkästen, Kisten, Säcken und Hochbeeten auspflanzen und ausprobieren.
Struwwel heißt die bunte Asia-Mischung, die einen kräftigen, fast meerrettichartigen Geschmack hat. Die ätherischen Öle, die die grünen, braunen und bunt gemusterten Blätter in sich tragen, sind gut für die Gesundheit und stärken das Immunsystem. Diese Asia-Mischung eignet sich als würzige Zutat in gemischten Salaten, als Belag auf einem Frischkäsebrot, für ein Asia-Sandwich oder als Zutat zu einer Bowl.
Peter dagegen ist eine milde Babyleaf-Salat-Mischung in rot und grün und die perfekte Grundlage für jeden Blattsalat. Die Blättchen können von außen nach innen geerntet werden und wer die Mitte der Salatpflänzchen stehen lässt, wird sich über weitere Ernten freuen können. Die kleinen zarten Babyleaf-Salat-Blättchen sind auch bei Kindern durchaus beliebt und können das Pausenbrot bereichern.
Salatmix im TopfZoombild vorhanden

© Gundula Holm

Pflanzen aus der Region
Anlässlich der Saisoneröffnung im Schaugarten stellte Ulrich Beie, 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft 'Ihre Regional Gärtnerei' den Zusammenschluss aus aktuell 43 bayerischen Endverkaufsgärtnereien und Baumschulen vor. Die Initiative hat ihren Schwerpunkt in Mittelfranken und der Oberpfalz. Gemäß dem Motto regional ist erste Wahl verkaufen die Betriebe eigenproduzierte und regionale Pflanzen direkt aus ihren Gewächshäusern vor Ort. Dies spart unnötige Transportwege und trägt damit zum Umweltschutz bei. Im Jahr 2014 wurde mit Unterstützung des AELF Fürth-Uffenheim die Aktion 'Gemüse des Jahres' ins Leben gerufen. Seitdem wird es jährlich gekürt und in Kooperation mit dem Bayerischen Gärtnerei-Verband e.V. in den regionalen Gärtnereien angeboten.
Salatbeet im StadtgartenZoombild vorhanden

© Gundula Holm

Gemüse aus der Region
Auch Christian Hofmann, 1. Vorsitzender des Gemüseerzeugerverbandes Knoblauchsland e.V. freute sich über die Auswahl des Gemüses des Jahres 2023. Schnittsalate seien voll im Trend. Die Idee selbst Salate mit Wurzelballen in seinen Gewächshäusern im Nürnberger Knoblauchsland anzubauen, kam ihm auf einer Fachexkursion nach Holland im Rahmen des Besuchs der Meisterschule am AELF Fürth-Uffenheim. Seitdem baut er im Knoblauchsland selbst so genannte Wurzelsalate an und ist einer der zahlreichen Versorger mit frischem Gemüse in der Region. Das Urban Gardening biete die Möglichkeit, den Menschen zu zeigen, wie viel Liebe und Pflege ein qualitatives hochwertiges Produkt braucht und fördere damit die Wertschätzung der regionalen Produktion, sagte Hofmann anlässlich der Saisoneröffnung.
Blühende Blumen in einem Blumentopf

Bienenfreundliche Beet- und Balkonpflanzen © Gundula Holm

Urban Gardening: Zusammenspiel von Zier- und Gemüsepflanzen
Dieter Radloff, Bezirksvorsitzender des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes wies in seinem Grußwort darauf hin, dass der Verband für alle Fachsparten im Gartenbau Ansprechpartner sei – so auch für die Gemüseproduktionsbetriebe in der Region. Urban Gardening biete eine großartige Möglichkeit für das Zusammenspiel aus Zier- und Gemüsepflanzen. Als Gemüse des Jahres werden jeweils nur besonders gute und unkompliziert zu pflegende Arten von den bayerischen Gärtnern ausgewählt. Die zwei besonders robusten und gesunden Schnittsalatmischungen Struwwel und Peter im Topf sind ab dem Tag der offenen Gärtnerei am 22.04.2023 bei den teilnehmenden bayerischen Gärtnereien erhältlich.
Kohlrabi und Salat im Hochbeet

Kohlrabi und Salat im Palettenbeet © Gundula Holm

Nachhaltiger Landkreis Fürth
Stellvertretender Landrat Franz X. Forman freute sich über die „nachhaltige“ Veranstaltung anlässlich der Saisoneröffnung im Urban Gardening Demonstrationsgarten in Fürth. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem AELF Fürth-Uffenheim, die in der Kooperation mit dem Urban Gardening Projekt nochmals verstärkt wurde. Neben dem Demonstrationsgarten wären auch mobile Projekte im ganzen Landkreis geplant, mit der Zielsetzung: Gärtnern in der Stadt für Jedermann. Der Demonstrationsgarten mache Lust aufs Gärtnern, auch Fachleute fänden hier Inspiration. .

Alles Wissenswerte über das bayerische Gemüse des Jahres 2023 sowie Bezugsquellen, Rezepte und mehr finden Sie unter

Sommer 2022

Blühende Staudenpflanzungen kühlen Kleinklima ab
Stetig steigende Hitzeperioden, Trockenheit und Ernteausfälle prägen die Sommermonate in unserer Region. Besonders für Landwirte und Hobbygärtner ist deshalb eine geeignete Pflanzenauswahl für Standorte mit extrem hohen Temperaturen und sehr geringen Niederschlagsmengen unumgänglich. Gerade im städtischen Bereich, wo zahlreiche Flächen versiegelt sind, steigen die Temperaturen an warmen Sommertagen stark an. Blühende Pflanzungen kühlen das Kleinklima ab, vermindern Lärm und wirken als Feinstaubfilter. Mit der richtigen Pflanzenauswahl lassen sich trockene Standorte in Vorgärten oder im Straßenbegleitgrün in grüne Oasen verwandeln.

Das Landratsamt Fürth hat zusammen mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim seinen Vorgarten in der Jahnstraße standortgerecht umgestaltet. Angepflanzt wurde die Veitshöchheimer Staudenmischung „Blütenzauber“, die neben zahlreichen insektenfreundlichen Pflanzen auch besonders trockenresistente Stauden enthält. Landrat Matthias Dießl und Gerd Düll, Behördenleiter des Landwirtschaftsamtes, wollen damit zur Nachahmung dieser klimaangepassten Bepflanzung vor allem in der Stadt anregen.

Veitshöchheimer Blütenzauber

Diese Staudenmischpflanzung eignet sich besonders gut für sonnige und offene Standorte in Vorgärten, an Terrassen sowie auf öffentlichen Freiflächen. Die Südseite vor dem Gebäude in der Jahnstraße bietet in seinem Vorgarten hierfür einen geeigneten Standort. Aufgrund der direkten Sonneneinstrahlung trocknet der Boden dort schnell aus. „Mit der Staudenmischung Blütenzauber wurde eine Fläche angelegt, die bodenschonend das Kleinklima verbessert und von Frühjahr bis Herbst Lebensraum für Insekten bietet“, freut sich Behördenleiter Gerd Düll. Bei dieser Mischung wurde ein besonderer Fokus auf die Bienenfreundlichkeit und Artenvielfalt gelegt. Ausgesprochene „Trockenkünstler“ wie die Stauden Sedum, Nepeta, Salvia oder Coreopsis sind wichtige Bestandteile der Anpflanzung.

Staudenbeet
Hitzebeständig und trockenresistent
Für sonnige Vorgärten und andere warme, trockene Standorte sind trockenresistente Stauden die beste Wahl. Sie sind an steinige und sandige Böden angepasst und fühlen sich nach dem Anwachsen auch ohne Bewässerung wohl. So können Wasser- und Pflegeaufwand reduziert werden. Die Fetthenne (Sedum telephium) als Mitglied der Familie der Dickblattgewächse ist beispielsweise in der Lage, Wasser in ihren fleischigen Blättern zu speichern. Auf diese Weise kann die Pflanze auch lange Trockenperioden unbeschadet überstehen. Auch die Katzenminze (Nepeta x fassenii) kommt problemlos mit mehrwöchiger Trockenheit zurecht und lockt außerdem mit ihren lilablauen Blüten zahllose Insekten wie Honigbienen, Hummeln, Taubenschwänzchen, Wildbienen und Schwebfliegen an.
Bienen- und insektenfreundlich

Blütenpflanzen in unseren Gärten bieten Nahrung für Insekten und Vögel. So eignen sich viele trockenresistente Stauden auch hervorragend als Insektenweide. Während im Frühjahr die ersten Krokusse für Bienenfutter sorgen, bieten beispielsweise Bergminze (Calamintha nepeta var. nepeta) und Katzenminze (Nepeta x fassenii) oder der Hain-Salbei (Salvia nemorosa) einen ganzen Sommer lang Nektar an.

Platz ist auch im kleinsten (Vor-)Garten

Durch massive Veränderungen wie Insektensterben und Extremwetterereignisse (Hitzewellen) erhalten Hausgarten und öffentliches Grün eine immer größere Bedeutung für ein lebenswertes Wohnumfeld. Auch der kleinste, nicht versiegelte, blühende Vorgarten kann deshalb einen wichtigen Beitrag leisten, die Vielfalt und den Artenreichtum zu fördern.

Mehr Informationen zum Blütenzauber und weiteren standortgerechten Staudenmischpflanzungen gibt es bei der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim unter

Frühling 2022

Saisoneröffnung des Urban Gardening Demonstrationsgartens in Fürth mit Landrat
Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim widmet sich vom 2.-6. Mai 2022 in einer Aktionswoche dem Thema Urbanes Gärtnern. Am 4. Mai 2022 wurde im Urban-Gardening Demonstrationsgarten Mittelfranken die diesjährige Gartensaison gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat Franz X. Forman in Fürth eröffnet.
Mobiles Gärtnern in Kisten

Im Fokus steht dabei der Anbau von Gemüse und Kräutern in Kisten, Kübeln und Säcken. Beim sogenannten Mobilen Gärtnern geht es darum, auf kleinstem Raum eine kleine Genussoase zu schaffen. Wer selbst Gemüse auf dem Balkon, der Terrasse oder sonstigen Flächen rund ums Haus oder im eigenen Garten anbauen möchte, kann dies auch ganz einfach in Balkonkästen, Kisten aus Holz, Kunststoff oder anderen Materialien tun. Wichtig ist dabei, dass immer für eine gute Drainage gesorgt wird. Das AELF Fürth-Uffenheim zeigt Pflanzbeispiele für Terrasse, Balkon oder Innenhof für gesunde Ernten, frisch auf den Tisch!

Gepflanzt wird, was gefällt und schmeckt

Gepflanzt wird in verschiedensten Kombinationen: Ob Wrap- oder Smoothiekiste, Naschobst- oder Kräuterkiste – ob jung oder alt - hier findet jeder sein Lieblingsarrangement. Mit leeren Kisten als Unterbau lässt sich schnell ein mobiles Hochbeet für bequemes Gärtnern zusammenstellen. Die Pflanzenvielfalt auf kleinstem Raum sorgt dabei auch für Nahrung für Biene, Hummel und Co. Lässt man Kräuter wie Salbei, Oregano, Thymian oder Schnittlauch blühen, wird man daran viele Insekten beobachten können. Vor allem Strauchbasilikum eignet sich als hervorragende Bienenweide und bringt mit den aromatischen Blättern gleichzeitig mediterrane Würze in die Küche. Neben den traditionellen Gemüsearten wie Tomate, Paprika oder Aubergine finden auch Exoten Platz in den Kisten: So eignen sich diese besonders auch für den Anbau von Süßkartoffeln oder Ingwerpflanzen.

Pflanzbeispiele für Kisten zum Naschen und Kochen

Tipps für die Bepflanzung

  • Kisten (Größe BxL 30x40 cm) mit Gartenvlies oder Karton auskleiden
  • mit torffreier Erde befüllen (auf gute Qualität achten)
  • gewünschte Pflanzenkombination in die Kisten aussäen, Jungpflanzen einsetzen, regelmäßig gießen und nach Bedarf düngen
  • nach 4 bis 5 Wochen kann geerntet werden

Weitere Pflanzbeispiele für eine kreative und vitaminreiche Bepflanzung der mobilen Kisten und Informationen zu den Urban-Gardening-Demonstrationsgärten in Bayern sind in unserem Schaugarten sowie auf der Website der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim zu finden unter:

Jungpflanzen aus regionalem Anbau

Gut beraten ist man, wenn man die Jungpflanzen aus regionalem, umweltfreundlichem Anbau aus den örtlichen Gärtnereien bezieht und/oder das selbst gewonnene Saatgut vom Vorjahr verwendet. Der eigene Anbau fördert die Frische der Produkte, sodass wichtige Inhaltsstoffe und Vitamine nicht durch lange Transportwege verloren gehen, sondern auch auf dem Teller ankommen. Dies gilt im Übrigen auch für den Einkauf von regionalen Pflanzen und Lebensmitteln!

Grenzenlose Freiheiten beim Garteln

Unter dem Motto "Lust auf Gemüse in der Stadt" sind im Demonstrationsgarten am AELF in Fürth folgende Module zu sehen:
  • Hochbeete als mobile und stationäre Varianten
  • Mobiles Gärtnern: Kistengarten, Pflanzkisten, Pflanzkübel und Pflanzsäcke für Balkon, Terrasse oder Innenhof
  • Hydroponik: Salate, Gemüse und Kräuter wachsen in einem „Wasserbeet“ heran
  • Vertikales Gärtnern: Gemüsepflanzen und Kräuter im vertikalen System
  • Biodiversität: Bienen- und insektenfreundliche Staudenpflanzungen

Kontakt

Gundula Holm
AELF Fürth-Uffenheim
Sachgebiet L 4.1

Tel.: 0911 99715 - 1413
E-Mail: poststelle@aelf-fu.bayern.de