Podcastserie
Totholz im Sumpfwald bei Mögeldorf
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	  			Totholz
Ich bin ein Totholzstamm, der im Wald liegt. Früher war ich ein lebender Baum, eine Birke. Jetzt bin ich tot, aber das ist gar nicht schlimm – im Gegenteil! Tote Bäume, stehend oder liegend, sind im Wald mittlerweile sehr selten geworden. Deshalb bin ich von großer Bedeutung. Besonders wenn man sehr dick ist. Jetzt bin ich ein wichtiger Teil des Waldes und biete verschiedenen Lebewesen eine Heimat.
Es gibt zwei Gruppen von Lebewesen, die auf mich angewiesen sind. Die erste Gruppe umfasst Arten, die mich direkt als Nahrung nutzen. Dazu zählen vor allem Pilze, die in mir wachsen. Diese Pilze zersetzen mich und geben Nährstoffe an den Boden zurück, die anderen Pflanzen beim Wachsen helfen. Ohne diese Arten wäre der Boden nährstoffarm und weniger gesund. Diesen Prozess nennt man Nährstoffkreislauf.
Die zweite Gruppe von Lebewesen lebt nicht direkt von mir, aber sie brauchen mich trotzdem. Sie kommen zu mir, weil ich Schutz biete oder ein gutes Klima für sie habe. Zum Beispiel finden Vögel, kleine Tiere wie Mäuse und Insekten unter meiner Rinde, in den Ritzen meines Holzes oder in faulenden Stellen einen geschützten Unterschlupf.
Früher dachten die Leute, ich sei nutzlos und ich muss entfernt werden. Dafür hatten sie auch einen Begriff: „Waldhygiene“. Die Leute wollten mich nicht im Wald lassen. So wollten sie den Wald „sauber“ halten. Sie dachten auch, dass Totholz Borkenkäfer und andere Schädlinge anlockt. Heute wissen die Forstleute es besser. Zum Glück, denn ich bin sehr wichtig für den Wald. In mir, an mir und um mich herum leben viele seltene Tiere und Pflanzen, die Totholz dringend brauchen.
Deshalb sollen heute mehr abgestorbene Baumstämme im Wald bleiben. Forscher haben herausgefunden, dass es nicht nur die Menge von mir ist, die zählt, sondern auch die Vielfalt. Das bedeutet, dass eine Vielzahl an Totholzarten – sei es stehendes oder liegendes, dünnes oder dickes, trockenes oder frisches Totholz – für den Wald von großer Bedeutung ist. Diese unterschiedlichen Formen des Totholzes schaffen ein vielfältiges Habitat, das zahlreiche Tier- und Pflanzenarten unterstützt und somit zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt.
Ich bin also kein „Müll“, sondern ein wertvoller Teil des Waldes. Ich helfe, das Leben im Wald zu erhalten und die Vielfalt der Tiere und Pflanzen zu fördern. Auch wenn ich tot bin, habe ich noch eine wichtige Aufgabe!
Podcast: Totholz im Sumpfwald bei Mögeldorf

 
        
 
             
		      	 
              
              
                 
                 
                 
                