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Der Kleinspecht am Mistelberg
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	  			Kleinspecht ©Norbert Wimmer
Herzlich willkommen in meinem Zuhause. Man nennt mich den Kleinspecht - und das zurecht: Ich bin nämlich mit Abstand der kleinste der heimischen Spechte. Hier am Mistelberg fühle ich mich wohl, denn für mich ist dieser Wald der perfekte Lebensraum. Die alten Eichen, die hier wachsen, bieten mir nicht nur Unterschlupf in ihren hohlen Stämmen, sondern auch alles, was ich brauche, um zu überleben. In den Ritzen und Löchern der Bäume finde ich eine Vielzahl von Insekten – vor allem Ameisen und auch Schadinsekten wie zum Beispiel den sogenannten Eichenprachtkäfer. Der schmeckt mir besonders gut und den Forstleuten gefällt das natürlich auch.
Bemerkbar mache ich mich immer wieder mit meinem typischen Trommeln. Das klingt wie ein schnelles, rhythmisches "Tuk-tuk-tuk" auf der Baumrinde. Es unterscheidet mich von meinem Vetter, dem Buntspecht, durch den kürzeren, schnelleren Schlag. Mir hört man einfach an, dass ich ein kleiner Vogel bin. Trotzdem zeige ich so meinen Konkurrenten, dass das mein Revier ist oder beeindrucke ganz einfach meine potenzielle Partnerin damit.
Die große Baumartenvielfalt hier reicht von den alten Eichen über Hainbuchen, Birken, Kirschen und Sträuchern wie Haselnuss und Holunder. Besonders in den wärmeren Monaten finde ich es schön, wie die Sonne den Südhang wärmt und so eine bunte Pflanzenwelt gedeihen kann.
Neben den Pflanzen gibt es auch Tümpel, die ich allerdings mehr aus der Ferne beobachte. In diesen Wasserstellen, die durch das abfließende Wasser aus den Nachbarflächen gespeist werden, kann man Amphibien wie den Teichmolch oder den Grasfrosch entdecken. Hier können sie sich wohlfühlen und vermehren.
Es gefällt mir, dass der Wald mittlerweile ungestört wachsen kann. Kein menschlicher Eingriff mehr, nur die freie Entwicklung der Natur. Diese Ruhe ist für mich besonders wichtig, denn sie lässt die Tier- und Pflanzenwelt hier gedeihen. Für Menschen, die hierherkommen, bietet der Wald nicht nur Ruhe, sondern auch eine Fülle an Eindrücken und Erlebnissen, die die Vielfalt der Natur hautnah erlebbar machen.
Ich bin stolz, hier zu leben – in einem so vielseitigen und geschützten Naturraum. Komm ruhig öfter vorbei und entdecke die Schönheit dieses Waldes – aber respektiere bitte unser Zuhause und zerstöre es nicht. Vielleicht hörst du ja auch mein Trommeln in der Ferne?
Der Kleinspecht am Mistelberg

 
        
 
             
		      	 
              
              
                 
                 
                 
                