Podcastserie
Der Grauspecht
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	  			Grauspecht © Norbert Wimmer
Sei gegrüßt, ich bin’s - der Grauspecht. Du hast mich vielleicht noch nicht oft gesehen, weil ich mich gerne ruhig und unauffällig im Wald verhalte – aber jetzt pass mal auf - ich erzähl dir, was ich so treibe.
Ich bin ein Erdspecht und verbringe viel Zeit am Boden. Das bedeutet aber nicht, dass ich weniger geschickt als meine Verwandten bin. Ameisenpuppen und die Insekten, die sich im Holz verstecken, sind einfach meine Lieblingsspeise – köstlich sind die. Wenn ich nichts finde, nasche ich auch mal Beeren, Obst oder Samen. Und natürlich liebe ich totes Holz. Ob Stehend oder liegend - Totholz ist für mich das allerwichtigste. Es hält viele kleine Snacks für mich bereit.
Im Winter bleibe ich meistens in meinem Revier. Außer es wird mir zu kalt. Dann ziehe ich auch mal etwas weiter oder in tiefere Lagen. Ich balze im Frühling, von März bis Mai, und hoffe, dass ich dann ein gutes Plätzchen finde, um meinen Brutplatz anzulegen. Meine Höhlen baue ich nicht am glattem Stamm, sondern dort, wo der Baum schon ein bisschen beschädigt ist. Die Höhe liegt so zwischen 2 und 8 Metern. Das ist schon so hoch wie ein kleines Haus.
Ich lebe in Wäldern, die den Übergang zwischen Laubwäldern und offener Landschaft bilden. In naturnahen Buchen-, Eichen- oder Auwäldern fühle ich mich besonders wohl, weil ich dort viele gute Futterquellen finde. Da gibt es auch genug Totholz, an dem ich arbeiten kann. Aber wenn die Wälder davon immer weniger haben, wird es eng für mich.
Um mir zu helfen, sollte man darauf achten, dass die Wälder nicht zu gleichmäßig und aufgeräumt sind. Das heißt selbstverständlich nicht, dass da Müll und Unrat rumliegen soll. Nein, es soll nur viel unterschiedliche Strukturen geben: Alte Bäume, junge Bäume, tote Bäume, kleine Lichtungen und so weiter. Und bevor ich es noch vergesse: Streuobstwiesen finde ich auch super. Vor allem wenn sie an Wälder angrenzen. Dann sind sie der ideale Lebensraum für mich, denn sie verbinden Wald mit dem Offenland. So lässt es sich als Grauspecht gut aushalten.
Podcast: Der Grauspecht

 
        
 
             
		      	 
              
              
                 
                 
                