Interview zu hauswirtschaftlichen Tätigkeiten
Klimaschutz beim Frühjahrsputz

Frau bei Fensterputzen

Fensterreinigung

Im Frühjahr wird in vielen Haushalten aufgeräumt und das Haus vom Winterstaub befreit. Doch wo fange ich an, und welche Reinigungsmittel kann man mit gutem Gewissen verwenden?

Ein Interview mit Erika Hitz klärt auf. Sie ist Praxislehrkraft an der Fachschule für Ernährung und Haushaltsführung in Fürth und Expertin für den Haushalt.

Welche Bedeutung hat der Frühjahrsputz für Sie als Praxislehrkraft?

Wohlbefinden und Werterhaltung. Unter den Begriff 'Frühjahrsputz' verstehe ich die Elemente der Grundreinigung – die gründlichste Art der Hausreinigung. Dabei wird Schmutz an schwer zugänglichen Stellen wie Küchenschränken oder Lampenschirmen ein- bis zweimal im Jahr beseitigt und die Raumausstattung gepflegt. Dabei rate ich meinen Schülern stets: Wer regelmäßig und fachgerecht reinigt, erspart sich mühsame Stunden bei der Grundreinigung und verzögert den Neukauf! Dies schont natürlich auch die Umwelt.

Wie kann ich den Frühjahrsputz effizient gestalten?

Eine gute Planung ist der Schlüssel zu einem motivierten Frühjahrsputz. Erstellen Sie eine Checkliste – in unserer Schule heißt das Arbeits- und Zeitplan. Arbeiten Sie Raum für Raum durch und setzen Sie sich realistische Ziele, um Überforderung zu vermeiden. Dabei gilt es rationell vorzugehen: Mit so wenig Aufwand wie möglich, körper- und umweltschonend das beste Ergebnis erzielen. Das Großreinemachen beginnt mit dem Aufräumen und Ausmisten. Das schafft Überblick und Platz für die Frühlingssonne.

Fangen wir doch einfach mal in der Küche an. In welcher Reihenfolge gehe ich vor?

Fenster auf und Wintermuff raus! Nachdem aufgeräumt und ausgemistet ist, beginnt man bei den Schränken. Grundsätzlich arbeitet man immer von innen nach außen, sonst müsste man ja Verstaubtes auf frisch gewischte Oberflächen stellen. Und von oben nach unten, denn Staub und Schmutz fallen ja bekanntlich zu Boden.

Welche Reinigungsmittel verwenden Sie dabei?

Um das richtige Reinigungsmittel auswählen zu können, muss ich meine Oberflächen und die Art der Verschmutzung kennen. Für Fenster reicht Spülmittelwasser und Abzieher völlig aus, entgegen landläufiger Meinung sollte auf Spiritus verzichtet werden. Dieser kann die Gummidichtungen spröde machen. Dem „Schmierbaatz“ aus Staub und Fettablagerungen auf den Küchenoberschränken rücke ich am besten mit einem Allzweckreiniger zu Leibe.

Wie hängen Klimaschutz und der Einsatz von Reinigungsmitteln zusammen?

Als Grundsatz lehre ich: Immer vom milderen zum stärkeren Mittel greifen. Durch regelmäßiges Reinigen sind oft milde Reinigungsmittel ausreichend. Hingegen wird für starke Verschmutzungen meist ein aggressiveres Reinigungsmittel benötigt, welches unsere Umwelt belastet. Ein regelmäßiges Putzen schont somit unsere Umwelt. Ohne Reinigungsmittel geht’s trotzdem nicht ganz. Wenn ich Schmutzablagerungen nur mit Rubbeln wegkriegen will, zerstöre ich langfristig die Oberflächen, den Kunststoff, das Glas oder die Fliesen. Im Falle von Kalkverschmutzungen an der Duschwand sollten Sie es beispielsweise zuerst mit Zitronensäure versuchen. Diese maximal 30 Minuten einwirken lassen, danach leicht bürsten und gut nachwischen.

Ist Essig nicht ein natürliches Reinigungsmittel?

Essig klingt zwar gut, gehört jedoch nur an den Salat im Fach Küchenpraxis! In der Hausreinigung ist es als Reinigungsmittel nicht zu empfehlen: Zum einen löst er Kalk weniger gut und führt schnell zu Roststellen. Zudem reizt er die Atemwege. Aus Sicht des Klimaschutzes demnach nicht zu empfehlen.

Wo kann ich denn als Verbraucher noch mehr Alltagswissen erwerben?

Zum Beispiel praxisnah in unserer Fachschule. Neben rationellen Fertigkeiten rund um die Themen Hausreinigung, Wäschepflege und -instandhaltung, Küchenpraxis sowie Gartenarbeiten, wird ein breites Fachwissen zu Familien- und Haushaltsmanagement vermittelt. Das Besondere: Der Unterricht findet in Teilzeitform statt und ist kostenlos. Bei Interesse besteht anschließend auch die Möglichkeit, gut vorbereitet die Abschlussprüfung als Hauswirtschafter/in abzulegen.
Übrigens: In Fürth startet ab September 2024 ein neues Semester.

Interesse?

Dann melden Sie sich gerne zum Infonachmittag an!

Infonachmittag am Dienstag, 19. März 2024 von 16 bis-18 Uhr
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und
Forsten Fürth-Uffenheim
Jahnstraße 7
90763 Fürth