3. Oktober 2022, 11 bis 17 Uhr
Haus- und Landwirtschaft wichtig für die Zukunft der Gesellschaft

Die Sommertrockenheit mit Ernteeinbußen, Niedrigwasserstände bei Flüssen, Bächen und dem Grundwasser gepaart mit der Ukrainekrise, der Energiekostenexplosion und der Inflation zeigen uns es ist kurz vor zwölf. Lange hat man die Klimakrise selbst nicht wahrgenommen, nun sind jedoch auch wir betroffen. Laut Prof. Schlich der deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft sind 43% der CO2 Entstehung dem Privathaushalt zuzuordnen. Jeder ist gefragt aktiv zu werden. Wie dies möglich ist zeigen die Studierenden der staatlichen Landwirtschaftsschule Uffenheim, Abteilung Hauswirtschaft.

Auf dem Parkplatz des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Uffenheim zeigen die Studierenden der Hauswirtschaftsschule wie einfach man Nachhaltigkeit im eigenen Haushalt umsetzen kann. Den Einfluss der Textilindustrie auf den Klimawandel legen die Studierenden am Infostand nachhaltiger Kleiderschrank dar. Hier wird der eigene Kleiderkonsum kritisch durchleuchtet und Tipps für den nachhaltigen Umgang mit Textilien werden gegeben. Dass nicht immer alles neu gekauft werden muss, zeigen die Studierenden mit verschiedenen Upcycling-Anregungen.

75kg Lebensmittel im Wert von 230 Euro werden jedes Jahr pro Person in Deutschland verworfen und damit wertvolle Ressourcen und Energie. Eine 4 köpfige Familie kann pro Jahr ca. 800 Euro an Lebensmittelkosten sparen bei Vermeidung dieser Verluste. Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen werden am Infostand Lebensmittelverschwendung vermittelt.
Anknüpfend an das Thema Lebensmittelverschwendung informieren die Studierenden auch allgemein über nachhaltige Ernährung. V.a. das Thema regionaler Einkauf und Möglichkeiten des regionalen Einkaufs in unserem Landkreis werden aufgezeigt.

Eine neu entwickelte Retter-Box soll für das Thema sensibilisieren und dort ansetzen, wo am meisten Lebensmittelverschwendung entsteht. Der „Erste-Hilfe-Kasten“, auch verwendbar als beste Reste-Box für ein Zuviel im Restaurant, ist vollgepackt mit nützlichen Utensilien, praktischen Alltagstipps und Informationen. Damit kann jede Bürgerin und jeder Bürger aktiv dazu beitragen, Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Neben der lebensmittelechten und wiederverwendbaren Brotzeitdose ist enthalten: Ein Spaghetti-Portionierer, eine Gemüsebürste, ein spezieller Aufbewahrungsbeutel für Brot, eine Anleitung für die Herstellung eines Bienenwachstuchs, MHD-Sheriff-Aufkleber für kurz vor dem Ablauf stehende Lebensmittel, ein Spielkartenset, ein Einkaufsblock und ein übersichtlicher Kühlschrankaufkleber zur besseren Lagerung. Das praktische Mitmachbuch erklärt die Utensilien, begleitet die Nutzer beim Eintragen eigener Ideen und bietet Checklisten.

Möchten Sie die Retter-Box ausprobieren und gewinnen? Dann machen Sie mit bei der Verlosung. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim verlost drei Lebensmittel Retter-Boxen am 3. Oktober während des Handwerkermarktes in Uffenheim an der Landwirtschaftsschule.

"Damit die Eltern Zeit und Ruhe finden sich in unseren Infoständen zu informieren, haben wir auch eine Kinderbastelecke", so Regina Hoffmann, Studierende der Hauswirtschaftsschule. Hier werden nachhaltige Bastelideen umgesetzt samt Glücksrad und Kinderschminken. Auch der Gaumen soll natürlich nicht zu kurz kommen. So stehen verschiedene Fruchtaufstriche und Chutneys der Studierenden zur Verkostung und zum Verkauf bereit.

Auf dem Gelände des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten werden an und in der Landwirtschaftsschule neben den Aktionen der Hauswirtschaftsschule verschiedene Stationen der Landwirtschaftsstudierenden angeboten. Der Blick fällt hier auf Bodenarten aus der Region, die Zusammenstellung von Müsli mit regionalen Zutaten sowie eine Ausstellung der Klassenfotos der Landwirtschaftsschule zurück in die 1920er Jahre.

Die Stationen rund um die Landwirtschaftsschule werden von den Studierenden betreut. So werden in der Landwirtschaftsschule historische Bodenkarten aus dem Alt-Landkreis Uffenheim ausgestellt. Neben der optischen Darstellung können Besucherinnen und Besucher an einer Bodenstation die Böden aus der Region fühlen und genau kennen lernen. Hierbei zeigen die Studierenden wie man anhand einer Fingerprobe die unterschiedlichen Böden auch ohne Bodenkarte erkennen kann.

Auch an der Müslistation steht der regionale Bezug im Vordergrund. So können alle Interessierten sich aus regionalen Zutaten wie Kürbiskernen, Hafer oder Amarant ihr Müsli zusammenstellen. Diese soll außerdem auf die Vielseitigkeit der heimischen Erzeugung und die grünen Berufe wie Landwirt oder Gärtner hinweisen.

Viele Besucherinnen und Besucher oder deren Verwandte und Bekannte haben selbst an der Landwirtschaftsschule Uffenheim eine landwirtschaftliche Fachausbildung durchlaufen. An der ausgestellten Ahnentafel sind alle Klassenfotos bis in die 1920er Jahre ausgestellt. Die Studierenden haben im letzten Semester im Fach Rhetorik ein Malbuch ihrer liebsten Maschinen und Tiere erstellt. Eine gemütliche Sitzecke aus Heu und Stroh lädt alle Kinder und Interessierte zum Kreativwerden ein. Vielleicht erfährt man hier auch im direkten Austausch mit den Studierenden, welche die richtigen Farben zum Ausmalen sind.

„Es ist einiges geboten an diesem Tag“, so Norbert Pfeufer, Schulleiter der beiden Schulen, „wir hoffen auf gutes Wetter und viele Besucher“.

Für das leibliche Wohl sorgen die Damen des vlf Uffenheims. Wie jedes Jahr bieten sie im Rahmen ihres Bäuerinnenkaffees leckere Kuchen und Kaffee im Speisesaal der Hauswirtschaft an. Wer lieber deftig speist, kann die Ulsenheimer Schlachtschlüssel probieren