Ehemalige Studierende zeigen ihren Alltag
Julia Dürr-Döppert: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Portrait Julia Dürr-Döppert

Julia Dürr-Döppert

Winzermeisterin und Unternehmerin des Jahres 2019

Von Kindesbeinen an mit dem Weinberg verbunden, ist Julia Dürr-Döppert in der Familien-GbR für den Weinausbau und den Weinkeller verantwortlich. Schon mit zehn Jahren wünschte sie sich nichts sehnlicher als Weinbäuerin zu werden. Die junge Winzerin bringt Innovation mit Tradition in Einklang. Gemäß ihrem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt" bewarb sich Julia Dürr-Döppert beim Wettbewerb Bäuerin als Unternehmerin des Jahres 2019. Von Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber erhielt sie als Dritte den Anerkennungspreis.

Schon in der dritten Generation des Weinbaus bewirtschaftet die Familie die Weinberge im Weinparadies rund um Bullenheim. Der Familienbetrieb lebt davon, dass jedes Familienmitglied eigenverantwortlich einen Unternehmenszweig betreut, aber alle zusammen an einem Strang ziehen.

"In zehn Jahren sehe ich uns als innovatives Unternehmen, behutsam weitergewachsen, mit einer Vinothek neben unserer Winzerstube. Eine erfolgreiche Verbindung unserer Leidenschaft für den Wein und der Freude an der Familie."

Die Winzerin nutzt das Erfahrungswissen ihrer Eltern und setzt bewusst eigene, innovative Akzente, um das Beste aus ihren Trauben herauszuholen. So baut sie seit letztem Herbst den ersten Silvaner in einem Granitfass aus. Die "Granit-Granate" hat einen einzigartigen weichen Charakter und ist ihr neues Premiumprodukt. Kundenbindung erreicht die Unternehmerin, indem sie den Weinliebhabern den Werdegang vom Rebensaft bis zum fertigen Wein bei Keller- oder Weinbergführungen erleben lässt. Mit einer besonderen Idee, dem Weinstockleasing, kann jeder Gast Pate von eigenen Weinstöcken werden. Am Ende des Jahres bekommt der Gast dann seinen Wein mit persönlichem Etikett abgefüllt.
Dürr-Döppert hat viel Zeit in eine umfassende Ausbildung investiert, ist Winzermeisterin und Technikerin für Weinbau und Oenologie. Im Jahre 2019 hat sie auch die Hauswirtschaftsschule erfolgreich absolviert. Im Rückblick war für sie besonders hilfreich, dass sie gelernt hat, ein Unternehmen zu führen und Familie, Beruf und Freizeit unter einen Hut zu bringen. Aber auch die Küchenpraxis und die Haus- und Textilpflege führten im Alltag zur Professionalisierung und Arbeitserleichterung. "Ich konnte mir zwar etwas zu essen kochen, aber wie es richtig geht, wusste ich nicht." Am ersten Tag der Hauswirtschaftsschule war für sie das Aha-Erlebnis: "Da kommt doch einiges auf mich zu!"

Den aktuell Studierenden der Hauswirtschaftsschule möchte sie mit auf den Weg geben: "Die Entscheidung für den Schulbesuch war richtig! Die Schule ist eine lohnende Investition für das Leben, aber sie kostet auch Zeit."